Moskito-Larve
Moskito Larve
Diese Moskitolarve stammt aus einem Gartenteich und steht kurz vor der Metamorphose zur Stechfliege. Man kann am Kopf seitlich schon die Augen sehen und beim nächsten Bild die Tracheen des Kopfes erkennen. Diese Larven hängen kopfüber im Wasser und atmen durch einen Schnorchel die Luft von der Wasseroberfläche. Dieser Schnorchel bildet später den hochelastischen Saug-Stachel des Moskitos, wenn das Insekt das Wasser verlässt.
Am Schwanzende kann man schon die heraus ragenden Flügelenden erkennen, die beim Entfalten des Insekts samt Stachel nach oben durch die Hülle gezogen werden. Außerdem kann man am Schwanzende die beiden Greifklauen erkennen, mit denen sich die Larve an der Oberfläche des Wassers festhalten kann. Es gibt an der Wasseroberfläche immer irgendwelche Partikel an denen sie Halt findet.
Das Atemrohr schrumpft an der Luft und härtet zum Stachel aus. Der Stachel ist aus hochelastischem Chitin. Auf dem vierten Bild sehen wir den blanken Saug Stachel des Moskitos in 160 facher Vergrößerung. Dieser Stachel ist normalerweise von einer Hülle umgeben, wenn er nicht benutzt wird. Diese Hülle ist in Längsrichtung geschlitzt und wird beim Stich an die Seite geschoben.
Hat man in einer Regenwassertonne einen Larvenschwarm entdeckt, genügen ein paar Spritzer Spülmittel um die Oberflächenspannung des Wassers zu unterbinden. Die Larven können sich nicht mehr halten und sinken nach unten, wo sie ertrinken.
Bei den folgenden Aufnahmen ging es darum, den Darminhalt und das Tracheen-System der Larve sichtbar zu machen. Die Tracheen sind die Atemschläuche, durch die die Larve Luft und Sauerstoff in ihren Körper pumpt. Die Tracheen sehen für einen unbedarften Beobachter im ersten Moment wie Nervenfasern aus. Sie funktionieren aber in etwa wie Staubsauger Schläuche, sind voll elastisch und dehnbar.
Der Magen der Larve sitzt im Oberkörper, direkt hinter dem Kopf. Die Tracheen verlaufen links und rechts des Darms. Will man nun ein Gift entwickeln, sollte es aus einem Granulat bestehen, das von der Larve beim Absinken gefressen wird. Das Gift sollte aber auch an der Wasseroberfläche ausdünsten und einen flachen Gasnebel an der Wasseroberfläche bilden, damit es von der Larve auch eingeatmet werden kann.
Das führt zu einer sofortigen Nervenlähmung, welche die Funktion der Tracheen und des Gehirns lahmlegt. Das Atemrohr, aus dem später der Stachel entsteht, sitzt im Entwicklungsendstadium dicht über der Wasseroberfläche. Das gesprühte Gift gelangt somit zusätzlich durch das Atemrohr, direkt in das Tracheensystem.
Das dürfte es dann für die Larve gewesen sein. Das Gift sollte nur auf das Gehirn und das Nervenzentrum der Larve wirken.
Eine wichtige Eigenschaft beim Gift muss die schnelle biologische Abbaubarkeit sein. Sie muss sehr schnell erfolgen, damit der Abbauprozess schon einsetzt, wenn die Larven gerade verendet sind.
Wenn es gelingen würde so ein Gift herzustellen, wäre mit einer akzeptablen Umweltverträglichkeit zu rechnen. Eine Schädigung von Kleinlebewesen im Wasser findet dabei aber auf jeden Fall statt. Da gilt es, verantwortungsbewusst die Verhältnismäßigkeit der Mittel abzuwägen.