Röhrenwurm - Bispira brunnea




Eiablage und Eier des Röhrenwurms Bispira brunnea

Der Koloniale Röhrenwurm Bispira brunnea gehört zur Gattung der Feder-Röhrenwürmer (Sabellidae) und kommt überwiegend in den Korallenriffen der Karibik vor. Er lebt dort in Clustern in 5 bis 20 m Tiefe. Das hier gezeigte Exemplar stammt aus einem Meerwasseraquarium und ist noch recht klein. In der freien Natur werden die Röhren bis zu sechs Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von 5 bis 7 mm. Die Röhre besteht bei den Federwürmern nicht aus Kalk sondern aus verschiedenen Polysaccariden.
Manchmal wird die Röhre durch Einlagerung von z.B. Sandkörnern verstärkt.Die Tentakelkrone erreicht dabei einen Durchmesser von bis zu 3 cm und zeigt innerhalb der Art eine sehr hohe farbliche Variabilität obwohl die Kronen der Tiere einer Kolonie in aller Regel gleich gefärbt sind.










In der natürlichen Umgebung findet man die unterschiedlichsten Gattungen der Röhrenwürmer auf engem Raum. Von einfarbig bis zu den schillerndsten Farben bilden diese Spezies wunderschöne Farbtupfer in den Korallenriffen. Sie Vermehrung erfolgt ungeschlechtlich, dabei stoßen die Würmer bei eingezogener Tentakelkrone Ei-Pakete durch ihre Röhre - wie durch einen Schlot - nach oben ab. Die Tentakel greift aber sofort nach dem Abstoßen des Eibeutels wieder zu und halten diesen fest. In dem Ei-Paket bilden sich nach ca. einer Stunde kleine Luftblasen die es wie ein Ballonbündel tragen.

Wenn der Röhrenwurm mit seiner Tentakelkrone ideale Temperatur- und Strömungsbedingungen registriert, lässt er das Ei-Paket los. Es treibt weg und heftet sich an Korallen, Pflanzen oder Steine. Erstaunlicherweise ist der Auftrieb durch die Luftblasen nur so groß, dass das Ei-Paket gerade so in der Strömung schwebt.

Die einzelnen Eier haben nur einen zehntel Millimeter Durchmesser, sind also mit dem bloßen Auge nicht zu sehen. Sie kleben an den glasigen Fäden und werden durch die sie tragenden Luftblasen, nicht wahrgenommen.
Ab einhundertfacher Vergößerung unter dem Mikroskop kann man die Eier des Röhrenwurms deutlich sehen.










Der Entwicklungsvorgang zwischen dem Ei und dem Beginn des Röhrenbaus war bisher weitgehend unbekannt.
Bei Langzeit Beobachtungen in einem 10 Liter Nano-Riffbecken, in dem sich keine Fische befanden, sind folgende Bilder entstanden.










Eine Woche nach der Ei Ablage hat sich diese kleine Lebensform entwickelt, die eine Größe von knapp einem Millimeter hatte. Sie wurde in einer temperierten Petrischale unter dem Mikroskop fast 20 Tage lang beobachtet. Dabei wurde mit einer Pipette sporadisch das Wasser erneuert. Es erfolgten also immer Frischwasser Zugaben vom Nano Becken. Beleuchtet wurde das Ganze mit der Leuchtstoff-Ringleuchte des Stereomikroskops.














Unklar ist aber nach wie vor, wie sich das Ei zum winzig kleinen Röhrenwurm entwickelt. Es war nicht möglich außerhalb des kleinen Aquariums die Eier zur Reife zu entwickeln. Da spielen vermutlich sehr viele Parameter, wie exakte Temperatur, Strömung und Wasserqualität eine große Rolle. Die Problematik dürfte die gleiche sein, wie sie beim züchten von Seepferdchen auftritt.









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