Bienen




Zu den wichtigsten Blütenbestäubern zählen die Bienen. Der Spruch: Stirbt die Biene, so stirbt der Mensch! hat in letzter Zeit eine Bedeutung erlangt, die nicht mehr wegzudiskutieren ist.  Die chemische Belastung unserer Äcker und Wiesen hat international zu einem Aufschrei unter Fachleuten gesorgt.

Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide verursachten ein 2008 Massensterben von Bienen am Oberrhein. Das Insektizid wurde entwickelt um Maiswurzelbohrer und Drahtwürmer zu bekämpfen. Es besteht aus synthetisch hergestelltem Nikotin und wurde in Freilandversuchen nicht ausgiebig auf Verträglichkeit mit anderen Nutzinsekten getestet. Laut Hersteller des Insektizids verursachen Pestizide keine schädigenden Wirkungen auf Bienen.
Tatsache ist jedoch, dass die Bienen durch diese Pestizide erst nach drei Tagen völlig orientierungslos umherfliegen. Sie befinden sich in einem regelrechten Drogenrausch, der verhindert, dass sie zum Bienenstock zurückfinden. Nach ein paar Tagen sterben sie völlig entkräftet, sogar inmitten einer Blumenwiese.

Nach dem Motto: „ Rauchen ist gesund, gezeichnet Dr. Marlboro! „

Untersuchungen des Schweizer Biologen Dr. Daniel Favre haben gezeigt, dass sich Bienen unter der Beeinflussung von pulsierenden elektromagnetischen Wellen stark gestresst verhalten. Ihre Flügelschlagfrequenz erhöht sich um das neunfache und sie werden orientierungslos. Es folgen Panikattacken, die die Bienen dazu veranlassen, den Stock zu verlassen.

Siehe Link des Original Testberichts:

http://de.scribd.com/doc/56187984/Daniel-Favre-Mobile-Phone-Induced-Honey-Bee-Worker-Piping

Und hier der Bericht in Kurzform aus einer Schweizer Zeitung

http://www.blick.ch/news/schweiz/schweizer-beweist-handystrahlen-killen-unsere-bienen-id75150.html



Hinzu kommen die Klimaverschlechterung und die Ausbreitung von Parasiten, die den Bienen das Leben schwermachen. Auf den folgenden Bildern wurden ein paar Beispiele fotografisch dokumentiert. Man sieht auf der Aufnahme des Bienen-Auges eine junge Varroa Milbe sitzen. Ausgewachsene Varroa Milben sind etwas größer.

Diese Milben sind es, die nach den Pestiziden den Bienen das Leben schwer machen.










Bei dem hier gezeigten Exemplar handelt es sich um eine Biene, die tot auf der Terasse lag und vermutlich an Erschöpfung, durch den Befall mit Varroa Milben, eingegangen ist.


Das Aussterben eines Bienenvolkes dürfte nach allen bisherigen Erkenntnissen wie folgt ablaufen:


1. Angenommene Störung der Orientierung durch Funk-Umsetzer, Stress der Biene bei der Rückkehr zum Stock.
2. Die Bienen finden nicht mehr in ihrem gewohntem Rhythmus zurück in den Stock und die Königin verhungert.
3. Pestizide beeinträchtigen zusätzlich, die schon geschwächten Tiere.
4. Nahrungsmangel durch Monokulturen und fehlende Blumenwiesen, dadurch erheblich längere Flugzeiten.
5. Die Tiere werden krank und anfällig gegen Parasiten.
6. Der Schwarm verlässt den Stock mit der alten Königin und eine neue Königin kann, durch diese Störungen bedingt, über den Winter nicht mehr heranwachsen.



  

Angeregt durch diesen Bericht und den Kontakt zu einem Stadt-Imker,  erstellten fünf Schüler des Schülerforschungszentrums Nordhessen (SFN) eine mehrjährige Forschungsarbeit, die für sie zu einem großen Erfolg wurde.

Das Team schreibt dazu:

Seit einigen Jahren wird ein Abnehmen der Bienenpopulation auf der ganzen Welt wahrgenommen. Es ist sicher, dass viele Faktoren Grund für dieses Phänomen sind, wie zum Beispiel Insektizide und Parasiten. Bisherige Erfahrungen von Imkern zeigen, dass Handystrahlung sehr wahrscheinlich ein weiterer Faktor des Bienensterbens ist. Wir wollen herausfinden, wie bedeutsam Handystrahlung für das Problem des Bienensterbens ist, indem wir Faktoren, wie zum Beispiel die Lautstärke des Summens der Bienen messen. Weiterhin beabsichtigen wir in Ergänzung zu unseren Experimenten Langzeitmessungen durchzuführen.


Sie gewannen mit ihrer Arbeit den  WWF Galileo Green Youngster Award 2017    

Hier ein PDF Download zur kurzen Vorstellung der fünf Jungs und ihrer Arbeit  Bienenteam_des_SFN.pdf


Hier der Link zur Seite des SFN Kassel und zur Vorstellung der neuesten Arbeiten am Schülerforschungszentrum Nordhessen.  

News im SFN   http://sfn-kassel.de/aktuelles/news




     



Honig unter dem Mikroskop



Wenn man einen Honigtropfen auf einen Objektträger streicht und durch das Deckglas betrachtet, kann man die Blütenpollen der Blumen erkennen von denen dieser Honig abstammt. Naturreiner Honig vom Imker hat einen hohen Anteil von Blütenpollen. Man kann dadurch die Qualität des Honigs erkennen.

Honig aus dem Supermarkt stammt aus einem Gemisch verschiedenster Honigsorten aus den unterschiedlichsten Regionen Europas. Diese Honigsorten sind sehr preiswert und werden gut gefiltert, erwärmt und mechanisch gemischt. Dadurch sind sie sehr rein, ihre gesunden Inhaltsstoffe sind jedoch durch die Bearbeitung nur noch in geringen Mengen vorhanden.

Sobald Honig über 40° Celsius erwärmt wurde, enthält er fast keine Inhaltsstoffe mehr. Im Honig findet man Fruchtzucker und Traubenzucker in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen. Ein Fruchtzucker Anteil von 22 bis 44 Prozent und ein Traubenzucker Anteil von 21 bis 40 Prozent sind die normalen Werte.

Bei reinem Rapshonig ist das Verhältnis 60:40, weicht also stark von den oben genannten Durchschnittswerten ab.


Die folgenden Bilder zeigen einen Honig-Ausstrich von zwei unterschiedlichen Honigsorten im Durchlicht bei 100 facher Vergrößerung.





   



Man sieht die unterschiedliche Textur der Zuckerkristalle in den Proben. Die schwarzen Punkte sind mikroskopisch kleine Luftblasen, die beim Ausstreichen des Honigtropfens auf dem Objektträger entstanden sind. Auch eine Blütenpolle ist schon bei 100 facher Vergrößerung zu erkennen. Hierbei handelt es sich um eine Malven Polle ( Malva moschata )

In der folgenden Bildergalerie sieht man beide Proben im polarisierten Licht. Die obere Reihe zeigt die Zuckerkristalle des GutBio Hongs und die untere Reihe zeigt die Zuckerkristalle des SonnenTau Honigs.














Diese beiden Vergleiche sagen aber nichts über die Qualität des Honigs aus, außer dass es sich um industriell bearbeiteten Honig handelt, da sich darin kaum noch Blütenpollen befinden..

Im GutBio Honig wurden nach einiger Suche doch noch vereinzelte Blütenpollen gefunden. Die Malven Polle war auch dabei. Die restlichen Pollen konnten noch nicht identifiziert werden.










Diese Aufnahmen wurden mit 250 facher Vergrößerung gemacht. Die Bilder bestehen aus jeweils 20 Einzelbildern, die im Stacking Verfahren zusammengerechnet wurden. Da die Pollen in der hauchdünnen Honigschicht zwischen dem Objektträger und dem Deckglas schwimmen, kann natürlich keine exakt scharfe Abbildung erwartet werden.





Die Keulhornbiene - Gattung Ceratina



Die Keulhornbiene baut ihre Nester in hohlen Stengeln von Holunder oder Brombeeren. Auch in Disteln und Stengeln von Königskerzen kann man sie finden. Von dieser Bienenart gibt es in Deutschland vier Unterarten. Sie fliegen von April bis September und haben einen sehr schwach ausgeprägten Stachel, den sie nur bei äußerster Gefahr zur Verteidigung einsetzen.
Die eingesammelten Pollen werden von dieser Bienenart verschluckt und erst im Stock wieder freigegeben. Auch die Pollen an den nur leicht behaarten Hinterbeinen und dem Rüssel werden abgestreift und mit den Mundwerkzeugen in den "Rachen" geschoben.
Die Biene fällt durch ihre schlanke Form auf und ist fast ganz schwarz. Erst in der hellen Sonne kann man ihre dunkle Farbzeichnung am Hinterteil (Abdomen) erkennen.










 



Das hier gezeigte Exemplar wurde tot auf einer Terrasse gefunden, mühsam gesäubert und präpariert. Die gut erhaltenen Flügel waren der Grund, das leblose Insekt abzulichten. Da die Biene total verkrümmt vorgefunden wurde, war es nicht möglich ein ordentliches Seitenprofil zu zeigen.

Daher stammen die ersten beiden Bilder aus dem Internetforum ACTIA und wurden von dem Fotografen GlisGlis, unter der Rubrik Bestimmungshilfen, eingestellt. Sie zeigen eine Keulhornbiene auf einer Blütenknospe.





Die rote Mauerbiene - Osmia bicornis - Insekt des Jahres 2019



Die rote Mauerbiene sieht einer kleinen Hummel zum verwechseln ähnlich. Sie ist in ganz Europa verbreitet. Man findet sie auch noch in den höheren Lagen der Mittelgebirge. Ihr Haarkleid ist relativ hell. Man kann vor lauter Behaarung kaum etwas von ihrem eigentlichen Körper erkennen.
Die Mauerbienen sind reine Wildbienen und bilden keine Staaten. Sie leben an Waldrändern, in Siedlungen und Mauerritzen. Kein Versteck ist ihnen fremd, wenn sie in ihren Kokons überwintern.
Ein beliebtes Ziel sind die Nisthilfen und Insektenhotels, die sie regelrecht in Beschlag nehmen.














Die Weibchen haben oberhalb der Mandibel-Klauen zwei kleine Hörnchen, die bogenförmig zusammenwachsen und an die Form eines Kuh Horns erinnern. Selbst unter dem Mikroskop sind sie schwer auszumachen, da sie im Haarpelz fast komplett verschwinden. Die Weibchen haben eine rabenschwarze Gesichtsbehaarung. Bei den Männchen ist die Gesichtsbehaarung etwas heller. Sie haben keine Hörnchen am Kopfschild. Dafür besitzen sie längere Fühler.

Auffallend ist außerdem, dass die Oberseite der Beine bei den Weibchen schwarz und ohne Behaarung ist, was ihnen ein interessantes Aussehen verleiht.






Elektrische Ladungen zwischen Insekten und Blüten erforscht          :neu:  :neu:

An der Universität in Bristol hat der Neuro-Biologe Daniel Robert und seine Kollegin Clara Montgomery in einem aufwändigen Versuch die elektrostatischen Vorgänge bei der Bestäubung von Blüten durch anfliegende Insekten untersucht.

Wenn eine Blüte genügend Nektar angesammelt hat, ändert sie ihr elektrostatisches Potential. Die Blüte lädt sich negativ auf und zwar stärker als die Luft um sie herum.

Die anfliegenden Insekten laden sich durch die Reibung mit der Luft positiv auf. Ihre Flügel und der ganze Körper sind dabei von einem positiv aufgeladenen elektromagnetischen Feld umgeben. Auch Flugzeuge oder Hubschrauber haben diese Aufladung kurz nach der Landung. Deshalb müssen sie beim anschließenden auftanken auch immer zuerst mit einem Massekabel geerdet werden, damit es zu keinen statischen Entladungen kommen kann, die bei trockener Luft sehr heftig sein können.

Das zur Blüte fliegende Insekt erkennt die Ladungsunterschiede und steuert gezielt zur „Entladung“.
Dabei fliegen die Pollen der Blüte dem Insektenkörper entgegen und haften sich an ihm an. Das Insekt saugt dann den Nektar aus der Blüte uns fliegt davon.

In diesem Moment bricht das Ladungsfeld der Blüte zusammen, bis sie wieder genug Nektar angesammelt hat. Ein sofort folgendes zweites Insekt wird die entladene Blüte nicht anfliegen, da es kein Ladungsfeld an der Blüte erkennt.
In Laborversuchen in Bristol wurden diverse Versuche mit Hummeln durchgeführt. Es wurden mit Elektroden negative Ladungen erzeugt, die sofort von den Hummeln angeflogen wurden.

Mit feinsten Laserstrahlen wurden die Haare der Hummeln gescannt und festgestellt, dass die Hummeln mit ihren Kopfhaaren und Fühlern die Ladungen aufspüren. In mikroskopischen Maßstab funktioniert das in etwa so, als wenn wir mit einem statisch aufgeladenen Luftballon, den wir zuvor an einem Pullover gerieben haben, unsere Arm oder Kopfhaare nach oben schweben lassen.


Einen kurzen Filmbericht darüber findet man in der Nano Mediathek vom 3.7.2020 . Es ist der letzte Beitrag der Sendung.

https://www.3sat.de/wissen/nano/200703-sendung-102.html











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